Johann-Kern-Sternwarte
im Bewusstsein der Menschen verankert
Dr. Rolf Weidelt bei
Jahreshauptversammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt
Der neue 1. Vorsitzende der
Johann-Kern-Sternwarte, Dr. Bernd Christensen, sagte zum Abschluß seiner
Ansprache bei der Jahreshauptversammlung des Vereins am vergangenen 30. Mai
2010, er könne auf einem starken Fundament aufbauen, um eigene Akzente zu
setzen. Er dankte damit Dr. Rolf Weidelt, seinem Vorgänger im Amt. Weidelt habe
die Sternwarte tief im Bewusstsein der Menschen der Region verankert und sie so
zu einem festen Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt Wertheim gemacht.
Dies zeige sich nicht nur anhand der anhaltend hohen Besucherzahlen, sondern
auch durch das Interesse, das dem Verein durch Privatleute, Vereine und Firmen
immer wieder zuteil werde.
Rolf Weidelt war 1984 der
Johann-Kern-Sternwarte beigetreten. Bereits zwei Jahre später wurde er zu deren
1. Vorsitzenden gewählt. Damit fiel ihm die schwierige Aufgabe zu, den noch
jungen Verein aus seinen Anfängen herauszuführen und für die Zukunft
aufzustellen. Drängend waren damals vor allem die hohe Schulden, die durch die
Anfangsinvestitionen in die technische Infrastruktur unvermeidlich gewesen
waren. Weidelt gelang es, diese Schulden innerhalb von nur vier Jahren zu
tilgen. Eine Leistung, die die Geschicke des Vereins entscheidend beeinflußte.
So konnte bereits Mitte der 1990er
Jahre die Anschaffung eines Linsentelskops und einer passenden Montierung in
Angriff genommen werden. Die ständig wachsenden Besucherzahlen und die
eingeschränkten Möglichkeiten zur Beobachtung von Planeten machten dies
notwendig. Außerdem wurden durch das neue Teleskop Sonnenbeobachtungen möglich,
die seither ein fester Bestandteil des Programms der Sternwarte sind. Ein
weiterer Meilenstein war die Erweiterung der Sternwarte durch den 2004
eingeweihten “Ernst-Sachs-Bau”. Mit dieser Benennung des Erweiterungsbaus der
Sternwarte würdigte der Verein die jahrelange ideelle und großzügige materielle
Unterstützung durch ihr Ehrenmitglied Dipl.-Ing. Ernst Sachs. In diesem Gebäude
fand neben dem Linsenteleskop auch ein 2003 von Ernst Sachs gestiftetes
Spiegelteleskop mit Computer-Steuerung einen angemessenen Standort. Durch den
Neubau hat die Sternwarte nun endlich die Möglichkeit ihre Instrumente flexibel
und unter optimalen Bedingungen einzusetzen. Auch hier hat die Einwerbung von
Zuschüssen und Spenden durch Rolf Weidelt entscheidend zur Realisierung des
Projekts beigetragen.
Sein Engagement für den Verein in den
letzten 24 Jahren sei aber auch dem Verständnis seiner Frau zu verdanken,
erwiderte Weidelt. Rückblickend auf seine Amtszeit hob er vor allem noch vier
Aspekte besonders hervor: Erstens sei der Sinn einer
Volkssternwarte, den Bürgern der Region die Astronomie nahe zu bringen. Dieser
ehrenamtlichen Aufgabe hätten sich praktisch alle Aktiven mit großem
Engagement, ja mit Begeisterung gewidmet. Dafür dankte er allen herzlich.
Insofern sei es einfach gewesen, Vorsitzender zu sein. Zweitens sei es einfach
gewesen, weil es in all den Jahren im Verein keine Auseinandersetzungen gegeben
habe. Drittens richtete er seine Dankesworte auch an alle weniger aktiven
Mitglieder, die nur selten den Weg auf die Sternwarte fänden, aber dennoch dem
Verein die Treue hielten und mit ihren Beiträgen entscheidend zum Erfolg der
Sternwarte beigetragen hätten. Viertens bedankte er sich besonders bei den
anderen Mitgliedern des Vorstandes. Die Zusammenarbeit sei stets
unproblematisch, ja harmonisch gewesen. Aber nach dem 30-jährigen Jubiläum des
Vereins 2008, sehe er nun den Zeitpunkt gekommen, den jüngeren Mitgliedern die
Verantwortung zu übergeben.
Als Anerkennung für sein Engagement
wurde Dr. Rolf Weidelt in Anschluß an die Neuwahlen vom neuen Vorstand zum
Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt. Damit verbunden, so Christensen, sei die
Hoffnung, dass Weidelt auch weiterhin dem Verein mit Rat und Tat zur Verfügung
stehe und helfe, die von ihm hinterlassenen großen Fußspuren in Zukunft optimal
auszufüllen.